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Meine Kunst - Ölmalerei, Aquarell, Musik & Digitale Kunst

Herbert Lippert - Universalkünstler, ein beeindruckendes Wort

Oper und bildende Kunst - Opernsänger und Maler.

Rechtfertigt die Verbindung der beiden Künste, der darstellenden und der bildenden Kunst, den Namen Universalkünstler?

Schon als Sopransolist bei den Wiener Sängerknaben begann ich, mich mit Freude der Leidenschaft „Musik“ zu unterwerfen, in der genialen Fortsetzung als Tenor an der Wiener Staatsoper, optimiert durch den unabdingbaren Wunsch, als bildender Künstler tätig zu sein.

Die Sehnsucht nach der Faszination der Malerei in ihrer Vielfalt der Möglichkeiten von der Ölmalerei bis zum Aquarell.

Beide Kunstgattungen intensiv zu leben und zu verbinden, war und ist Grund genug für den treffenden Begriff des „Universalkünstlers“. Opernsänger ist auch Schauspieler, Maler ist auch Visionär.

Die Vielseitigkeit der Kunst als befreiendes Element gibt dem Wort „universell“ eine tiefere Bedeutung, die nicht nur auf mich zutrifft, sondern im weitesten Sinne auf alle Künstlerinnen und Künstler.

Ölmalerei

Die Ölmalerei fasziniert mich seit meiner Jugend. Schon der Gedanke, die Farben aus der Tube zu drücken und auf die Leinwand zu bringen, ist mit großer Vorfreude verbunden.

In der Phantasie entstehen in diesem Moment die ersten Bilder des vermeintlichen Gemäldes.

Ideen und Vorstellungen über Farbgebung und Form, die Größe der Leinwand, welche Technik werde ich verwenden, welches Risiko gehe ich bei der Umsetzung ein: Beginne ich mit dem Hintergrund oder gleich mit dem Kern des Bildes? Oder entscheide ich mich erst, wenn ich vor der Leinwand stehe?

Wie immer dient die Musik als Vorlage - ein gerade gesungenes Lied von Franz Schubert, eine Arie aus einer geschätzten Oper oder eine zeitgenössische Komposition. Auch die moderne Musik eröffnet neue künstlerische Aspekte und Wege.

Schubert und mehr - Der Musensohn - Öl auf Leinwand

Welche Rolle singe ich gerade an der Wiener Staatsoper? An welchem Zyklus arbeite ich gerade, welche Rolle passt zu meinen künstlerischen Vorstellungen?

Oder umgekehrt: Ist die Oper von Richard Wagner, die ich gerade gesungen habe, in diesem Moment adäquat, um sie bildnerisch umzusetzen? Der ständige Versuch, beide Kunstgattungen harmonisch miteinander zu verbinden, ist eine wunderbare Aufgabe.

Schließlich entsteht das fertige Gemälde schon Tage vor der realen Umsetzung des Werkes im

individuellen, künstlerischen - virtuellen Raum. Die eigentliche Herausforderung beginnt also mit dem ersten Pinselstrich.

Ölmalerei ist eine spannende Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen und Gedanken. Während der Umsetzung ist man immer in einem Wechselbad der Gefühle. Gelingt es mir, die Musik mit der bildenden Kunst zu verbinden, kann ich alle Möglichkeiten und Vorhaben zufriedenstellend umsetzen?

Ein gelungenes Endprodukt ist dann pure Freude!

Aquarell

Ein Aquarell ist eine einfache Sache! Das höre ich oft. Ein wenig Wasser, ein wenig Farbe und schon ist ein wunderschönes Aquarellbild entstanden. In dem Moment, in dem sich Farbe und Wasser mit dem Aquarellpapier verbinden, ist es mit der Leichtgläubigkeit vorbei. Hilfe! Was macht die Farbe? Welchen Weg nimmt sie auf dem Papier?

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Die Aquarellmalerei fördert natürlich eine gewisse Spontaneität und Kreativität, und es ist sicher schön, wenn man sich am Anfang leidenschaftlich damit auseinandersetzt, aber das allein reicht nicht aus.

Pinsel, Farbe und Wasser - dieses Trio birgt einige Geheimnisse. Unter anderem das Wissen um die verschiedensten Techniken und deren Anwendung sowie ein gewisses Gespür für Farben und deren Wirkung. Schwung und Beweglichkeit gepaart mit den wichtigsten Grundkenntnissen eröffnen jedem Anfänger die Welt der Aquarellmalerei. Übung und Ausdauer machen dann den großen Künstler!

Italien - Florenz - Aquarell auf Papier

Es gibt nichts Schöneres und Spektakuläreres, als mit Aquarellblock, Farben und Pinsel in die Natur einzutauchen und die schönsten Momente zu malen. Alle Eindrücke können sofort umgesetzt werden. Einmaligkeit und Einzigartigkeit sind die Komponenten der Aquarellmalerei und daher äußerst reizvoll.

Es gibt kein Opernhaus und dessen Umgebung, das ich noch nicht gemalt habe. Viele idyllische Plätze und Gassen rund um die großen Konzerthäuser habe ich schon verewigt, Proben und Kostüme bildlich dokumentiert, die multikulturellen Städte der Welt, von London bis New York, von Salzburg bis Florenz und von Steinbach am Attersee bis Grinzing - gemalt und gerahmt. Aus dem Moment heraus erlebt und beobachtet - wunderbar!

Digitale Kunst

Die digitale Kunst ist eine Herausforderung für einen etablierten Maler und Künstler. Die digitale Kunst als solche hat mich - wenn ich das so sagen darf - zunächst überrollt und überfordert, als sie wie auf einen Schlag und im Augenblick da war.

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Gut, ich habe schon vor Jahren einen befreundeten Maler aus den ehrwürdigen Kreisen der Augustiner-Chorherren bewundert und auch ein wenig belächelt, als er - einer der ersten - mit dem Computer und seiner Maus irrwitzige Pünktchen und Striche auf farbige Hintergründe „malte“.

Diese „Kunstwerke“ wurden später sehr erfolgreich als CD-Cover verwendet und von vielen als innovativ und modern bewundert. Ich selbst war zunächst etwas sprachlos, obwohl es mir durchaus gefallen hat.

Was? Digitale Kunst! Nicht mit mir!

Was mache ich damit, wie gehe ich mit dieser Kunstform um, was habe ich davon, warum mache ich das? - und vieles mehr! Das waren mehr meine Gedanken und Geistesblitze.

Lulu blau 1 - Digitale Kunst

Die digitale Kunst hat in letzter Zeit einen Quantensprung gemacht. Man denke nur an den NFT-Hype, die unzähligen Online-Plattformen zum Verkauf digitaler Kunst, die vielen Spekulanten und Künstler, alle in einem Topf, alle impulsiv und voller Hoffnung auf das schnelle Geld, den schnöden Mammon - und alle ein wenig ahnungslos. Der Absturz war meist vorprogrammiert und kam schnell.

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Man denke nur an die vielen kläglich gescheiterten Versuche florierender Museen, Bilder von Klimt und Picasso als NFTs in alle Welt zu verkaufen. Man denke nur an die vielen Künstler, die auf zahlreichen Plattformen andockten, um ihre digitale Kunst zu verkaufen, und schließlich im digitalen Nirwana versanken wie das Schiff des fliegenden Holländers.

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Die digitale Kunst wird sich erholen, sich neu erfinden und sich schnell in Form einer innovativen, neuen Entwicklung positionieren und - ich will und werde ein Teil davon sein!

Musik - Singen und Tenor

Musik entspannt mich in der Sekunde, in der ich sie höre. Sie macht mich frei und ruhig. Man könnte auch sagen: Musik bringt uns in höhere Sphären, versetzt uns schlagartig in eine andere Stimmung und macht unsere Gedanken frei. Letztlich ist das auch so, zumindest kommt es darauf an, welche Musik man hört. Ist es ein Plätschern, das uns ablenkt, oder eine harmonische Ouvertüre, die uns dann wirklich entspannt und beruhigt, oder ein aggressiver Rock, der uns in Wallung bringt, oder gar eine Polka, zu der wir im selben Moment aufspringen und tanzen!

Welch eine Kraft der Musik!

Ein Walzer von Johann Strauß in der Interpretation von Nikolaus Harnoncourt mit den Wiener Philharmonikern ist für mich eine Befreiung. Alle unangenehmen und anstrengenden Gedanken sind wie weggeblasen. Es bleibt nur Freude, Licht und Muße. Man sollte immer Walzer hören, wenn man einkaufen geht - auf Kosten der Brieftasche.

Vor allem bei mir!

Oper - Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny - Wiener Staatsoper

Als ausübender Musiker und Tenor hat man natürlich einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem „Musikkonsumenten“, der in erster Linie von der dargebotenen Musik abhängig ist. Als Sänger und Tenor bin ich in der Lage, mich durch meinen Gesang, meine Stimme und die daraus resultierende, interpretierte Musik selbst zu heilen und zu therapieren. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes mein eigener Psychotherapeut.

Viele Menschen fragen mich, wie ich diese Anforderungen auf der Bühne, die anstrengenden Lernphasen, die endlosen Proben und die Hektik der Vorbereitungen für einen hoffentlich gelungenen musikalischen Abend - sei es ein Konzert oder eine Opernaufführung - ertrage oder aushalte.

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Meine Antwort lautet wie immer: Es ist die Musik! Selbst zu singen, selbst Musik zu erleben, selbst zu interpretieren und selbst die Verantwortung für das Gelungene zu tragen - das macht glücklich und zufrieden. Dank der Musik!

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