Die Malerei und der Wandel zum Universalkünstler
Über viele Jahre hinweg bestimmten das Singen und meine Leidenschaft für die Oper sowie der Stress der zahlreichen Auftritte mein Leben. Doch ebenso drängte sich meine zweite Begabung, die Malerei, immer wieder in den Vordergrund, verlangend nach ihrer eigenen Bühne.
Es war unter der Ägide von Dominique Meyer, dem Direktor der Wiener Staatsoper, dass ich die einzigartige Gelegenheit erhielt, die Verschmelzung meiner musikalischen und malerischen Talente erstmals einem breiten Publikum im Gustav Mahler Saal zu präsentieren. Das Projekt, Franz Schuberts „Winterreise“ zu singen und parallel dazu 24 Gemälde – Öl auf Leinwand – zu zeigen, markierte die Geburtsstunde von Herbert Lippert, dem Universalkünstler.
Die Ausstellung avancierte mit 160.000 Besuchern zu einem medialen Highlight und einem sensationellen Erfolg. Als erster Künstler in der 125-jährigen Geschichte der Wiener Staatsoper erhielt ich die Ehre, meine Kunstwerke einem verblüfften Publikum zu präsentieren.
Dem folgten zwei weitere Ausstellungen in der Wiener Staatsoper:
„3 x Mahler“, eine Ausstellung, in der ich Lieder von Gustav Mahler durch 14 großformatige Gemälde (Öl auf Leinwand) interpretierte, und „Blickwinkel Oper - Ära Dominique Meyer“, meine umfassende Retrospektive unserer gemeinsamen Zeit, die ebenfalls in großformatigen Ölbildern im Gustav Mahler Saal gezeigt wurde. Insgesamt zogen diese Ausstellungen 500.000 Besucher an, die sich intensiv und mit großer Begeisterung der Verbindung von Gesang und Malerei widmeten.
Weitere Stationen meiner künstlerischen Reise umfassten nicht nur Ausstellungen in Innsbruck im Rahmen des Österreichischen Musiktheaterpreises im Haus der Musik und in Steyr im Schloss Lamberg während des Musikfestivals Steyr, sondern auch eine umfangreiche Schau im Rahmen der Oberösterreichischen Landesausstellung. Darüber hinaus fanden mehrere außerordentlich interessante Ausstellungen im Palais Hansen Wien statt, die sich der Weltausstellung 1873 in Wien widmeten, sowie eine harmonische Ausstellung zum Gesamtzyklus „Ist die Hoffnung die Schwester der Angst“ in der Sala terrena des Stiftes Klosterneuburg.